Distanz: 29,8 KM
Unterkunft Le Pech: Gîte
Hospitalero in Mas de Dalat vor meinem Aufbruch |
In Bach kam ich an einem sehr stark frequentierten Restaurant vorbei. Auf der Terrasse fand ich aber doch noch einen kleinen freien Tisch vor. Ich bestellte eine Foi Gras auf Salat und ein Banaché. Zumindest einmal musste ich in Frankreich die originale Gänseleberpastete probieren. Sie schmeckte auch tatsächlich fantastisch. Ich war für dieses Restaurant wohl etwas "underdressed", aber als Pilger muss einem das egal sein. Nach dem Mittagessen fand ich auf dem Weg aus Bach auch noch eine Telefonzelle. So rief ich in der Herberge in Le Pech an. Ich bekam den letzten Platz. Am Abend sollte ich erfahren, dass ein Pilger Madame versetzt hatte - ich hatte also großes Glück, diesen Platz noch zu bekommen. Die heutigen Wege waren mit das Schönste, was ich auf der Via Podiensis erleben durfte, Ich war fast immer völlig alleine unterwegs. Nur in Bach traf ich auf eine 4-köpfige Gruppe von rastenden Pilgern. Auch die Einheimischen waren äußerst zuvorkommend, als ich einmal die vertraute Markierung des GR 65 aus den Augen verlor. Ein Hund verlautbart meine Ankunft mit einem ohrenbetäubenden Gebelle. Ich sollte heute der letzte ankommende Pilger sein. Als mich die Hospitalera um ca. 18 Uhr in den gemütlichen Aufenthaltsraum führt, spielen, lesen oder tratschen die anderen Gäste. Es waren ausschließlich Franzosen anwesend. 3 Pärchen mittleren Alters, ein jüngeres Pärchen und ein Vater-Sohn-Gespann. Sie alle waren Etappenpilger und hatten St. Jean oder gar Santiago nicht als Ziel für ihren Camino auserkoren, zumindest noch nicht.
Kurz vor Le Pech |
Sie scheinen sichtlich überrascht, dass noch jemand zu so später Stunde ankommt. Ich dusche zunächst, ehe ich mit Vater und Sohn ins Gespräch komme. Sie wollen wissen wo ich gestartet bin und glauben es mir zu Beginn noch nicht so ganz. Ich hatte es ihnen aber ruhig und besonnen mitgeteilt. Sofort mussten sie dies den anderen Anwesenden weiterkommunizieren, was mir gar nicht recht war. Ich mochte den Trubel nicht und versuchte das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Mein(e) Credential(s) musste ich dann aber doch noch präsentieren. Während der Vater schon Einiges an Pilgererfahrung hatte, konnte sich der Sohn so überhaupt nicht in meine Situation versetzen. Für ihn war es unmöglich, am Tag mehr als 20 Kilometer zu laufen, geschweige denn über so einen langen Zeitraum.
Der Camino irgendwo bei Ferrières |
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