Sonntag, 31. März 2013

Es geht los!

 
"Tu den Schritt und wirf einmal alles weg, so wirst du plötzlich die Welt wieder mit hundert schönen Dingen auf dich warten sehen."

H. Hesse

In 9 Stunden wird der Wecker klingeln und das Abenteuer beginnt. Hab heute noch den heimatlichen Pilgerstempel (von Feldkirch) bei den Kapuzinern geholt. Die Schattenburg wird mich somit auf meinem Weg begleiten. Ein Stück Heimat auf lauter unbekannten Wegen...

Gestern konnte ich mich bei dem ein oder anderen Osterbock von vielen meiner Freunde verabschieden - das war sehr schön für mich. Freu mich jetzt auch schon wieder auf ein Wiedersehen!

Wenn ich wieder zurück bin, werde ich von meinen Erlebnissen erzählen - ich hoffe, es werden viele sein und ich kann/werde mein Ziel erreichen...

Allen, die in der Zwischenzeit auf dem Camino sind wünsch ich eine gute Zeit!

Buen Camino!

Georg

Montag, 18. März 2013

Nur noch die Regenhose fehlt!

Die Vorbereitungen sind so gut wie abgeschlossen! Die Schuhe sind eingelaufen, Rucksack, Schlafsack und Trinkblase wurden in der Praxis getestet. Die Unterkunft in meinem ersten Etappenziel (Appenzell) reserviert. Es wird die einzige Reservierung auf meinem Camino bleiben – ich will frei sein! Jeder einzelne Ausrüstungsgegenstand hat seinen richtigen Platz im Rucksack gefunden. Mit den 40+10 Litern Volumen hab ich wohl das (für mich) perfekte Packmaß gefunden. Die +10 sind für meinen Proviant bestimmt. Vielfach ist zu lesen, dass man maximal 10% des eigenen Körpergewichts in den Rucksack packen soll – ich frag mich ernsthaft, wie das gehen soll. Ich habe bewusst wenig Gegenstände auf meine Checkliste gesetzt – hatte ja im Vorhinein zahlreiche Inventarlisten anderer Pilger gelesen und auch verglichen. Zudem hatte ich auch bei allen Gegenständen sehr auf das Gewicht geachtet, mitunter dadurch auch ein wenig mehr bezahlt. Ich bin jetzt bei 10 Kilogramm Rucksackgewicht (ohne Verpflegung). Mit Verpflegung werden es sicher rund 14 Kilo werden. Dabei habe ich sogar schon Ausrüstung wegrationalisiert – lange Unterhose und Funktionspulli wurden rausgenommen. Einzige Ausrüstungsgegenstände – die bewusst „zu viel“ dabei sind, sind meine vielen Führer (4). Diese benötige ich aber aufgrund der Länge meines langen Pilgerweges. Ich fühle mich aber sehr wohl mit meinem neuen Rucksack und so schieb ich diese „gewichtigen“ Bedenken beiseite.

Die Unterkunftsliste der Via Jacobi muss noch ausgedruckt werden (Tintenpatrone für meinen Drucker ist bestellt), meine beiden Trinkflaschen sind auch auf dem Weg zu mir. Einzig eine passende Regenhose fehlt mir noch. Das wird sich wohl auch noch finden lassen. Es fällt aber auf, dass gerade noch rechtzeitig die Trekkingausrüstungsgegenstände ihren Weg in die Sportverkaufshäuser finden. Dies hatte ich zuvor außer acht gelassen. Also erst Mitte/Ende April kann man damit rechnen, alle Trekkingutensilien auch tatsächlich kaufen zu können, das sollte man bei der Planung eines solchen Unternehmens berücksichtigen.

Mit einem Freund lief ich letzte Woche einen Teil der ersten Tagesetappe (bis zum Zollamt in Meiningen), also quasi der ganze kleine Teil, der sich noch auf heimatlichem Boden befindet. Das Material und mein Wille waren stark – ich bin optimistisch!

Buen Camino!

Montag, 11. März 2013

Meine Medien zum Jakobsweg

Literatur zum Jakobsweg gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Zahlreiche Pilger schrieben bereits ihre Erlebnisse am Jakobsweg in Buchform nieder. Die Qualität und wohl auch Intention der Autoren variiert dabei sehr stark. Ich möchte im Folgenden nur einige wenige Quellen nennen, die mir sehr sinnvoll und hilfreich schienen.

Von mir verwendete Wanderführer zum Jakobsweg (in der Reihenfolge der Etappen):

FLORI, Renate: Jakobswege Schweiz. Von Konstanz, Rorschach und Rankweil bis Genf. Rother Verlag.

ENGEL Hartmut: Frankreich: Jakobsweg. Via Gebennensis. Conrad Stein Verlag.

FORST, Bettina: Französischer Jakobsweg. Via Podiensis von Le Puy-en-Velay bis zu den Pyrenäen. Rother Verlag.

RABE, Cordula: Spanischer Jakobsweg. Von den Pyrenäen bis Santiago de Compostela. Rother Verlag.


Literatur:


BAUER, Thomas: 2500 Kilometer zu Fuß durch Europa: Auf Jakobswegen zum Ende der Welt. Wiesenburg Verlag.

COELHO, Paulo: Auf dem Jakobsweg. Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela. Diogenes Verlag.

KERKELING, Hape: Ich bin dann mal weg. Meine Reise auf dem Jakobsweg. Piper Verlag.

MÜLLER, Christoph: Neuland unter den Sandalen. Ein Benediktiner auf dem Jakobsweg. Tyrolia-Verlag.

ROHRBACH, Carmen: Jakobsweg: Wandern auf dem Himmelspfad. Piper Verlag.

SCHÖLER, Martin: Der Legionär auf dem Jakobsweg. Projekte-Verlag Cornelius.


Filme:

Brüder III, Regisseur Wolfgang Murnberger. 2006.

Dein Weg, Regisseur Emilio Estevez. 2010.

Der Jakobsweg - bis ans Ende der Welt, mit Ulrich Reinthaller. 2009.

Saint Jacques... Pilgern auf Französisch, Regisseur Coline Serreau. 2005.


Zu Fuss nach Santiago de Compostela. Regisseur Bruno Moll. 2007.

Montag, 4. März 2013

Die Ausrüstungsgegenstände im Detail:

Trekkingschuhe:

Das Schuhwerk ist neben dem Rucksack wohl der wichtigste Utensil für den Camino. In diversen Pilgerforen fielen mit besonderer Häufigkeit die Namen zweier Modelle: der Salomon Quest 4D GTX und der Renegade GTX MID. Da ich mit Salomon schon des Öfteren gute Erfahrungen gemacht hatte, wär dies meine instinktiv erste Wahl gewesen. Da dies Modell in meiner Vorbereitungszeit jedoch nicht lagernd aufzutreiben war und ich keinesfalls einen Trekkingschuh kaufen würde, ohne ihn vorher anzuprobieren, entschloss ich mich dann doch für den Renegade. Bereits beim Probelaufen im Sportshop passte er mir wie angegossen. Der in vielen Foren gelesene Tipp, bei den Schuhen zwingend eine Nummer größer zu kaufen, kann ich – zumindest für dieses Schuhmodell nicht nachvollziehen. Das Modell in einer Nummer größer hätte mir überhaupt nicht gepasst und selbst in meiner regulären Größe hatte ich das Gefühl, noch ausreichend Platz für meine gegebenenfalls leicht ausdehnenden Füße zu haben. Da ich bei Trekkingschuhen von einer Lebensdauer von bis zu 1000 Kilometern ausgehen kann/muss, scheint klar, dass ich ein oder zweimal auf dem Camino meine Schuhe werde ersetzen müssen. Meine Hoffnung ist, das gleiche Modell von Lowa dann auch in Frankreich oder Spanien bekommen zu können. Preis 170€.

Zweitschuhe:

Ich habe lange überlegt, was ich für Zweitschuhe mitnehmen sollte. Einerseits sollten sie in der lauffreien Zeit zur Entspannung dienen, andererseits sollten sie natürlich auch recht leicht sein. Wenn man sie auch noch in der Herberge/Sanitäranlagen nutzen kann – umso besser. All diese Vorzüge vereinen sich wohl bei Crocs. Ich entschied mich für welche von der Marke Bluefin für nur 13€.

Rucksack:

Der sicher mit wichtigste Ausrüstungsgegenstand auf dem Camino. Der passende Rucksack wird zum besten Freund auf dem Camino, macht er  Probleme, wird es unangenehm. Ich habe mich für einen 40+10 Liter Rucksack entschieden. Dies Volumen sollte in jedem Fall ausreichen. In den Rucksack gab ich auch noch zusätzlich einen Müllsack, um eine zusätzliche Wasserbarriere zu haben. Geworden ist es bei mir der Deuter ACT Lite (40+10). Preis 150€. Zusätzlich noch der Deuter Rucksackregenhüller II (für 35-50 Liter-Rucksäcke) für 20€, da der ACT Lite keinen integrierten Regenschutz hat.

Schlafsack:

Als Schlafsack diente mir der Mountain Equipment Helium 250. Das geringe Gewicht von 620 Gramm, sowie die zahlreichen Ergebnisse von Testberichten zum Thema Schlafsack waren ausschlaggebend für meine Wahl. Preis 194€. Aus hygienischen Gründen diente mir ein leichter Hüttenschlafsack als zusätzliches Inlet.

Trekkingstöcke:

Eigentlich wollte ich keine Trekkingstöcke mitnehmen. Hab auch auf meinen alpinen und hochalpinen Touren nie welche dabei. Die Gewissheit, auf den Schweizer Pässen die ein oder andere Begegnung mit Schneefelder zu haben, ließ mich schließlich umdenken. Ich hab mir die Kilimanjaro Foam Twist Lock III Venus gekauft für 50€ gekauft. Sie sind leicht und wirken doch robust. Die Griffe sind extrem fein verarbeitet.

Softshelljacke:

Die Softshelljacke stellt die äußerste Schicht meiner Kleidungsschichten dar (sieht man über die Regenjacke im Falle von Schlechtwetter ab). Bei mir wurde es die Regata Harvey, ganz einfach weil sie gerade im Angebot war. Die Jacke hat zudem auch ein Fleece-Inlet, was mir gut gefiel. Preis im Ausverkauf: 50€.

Fleecejacke:

Als Fleecejacke fungierte mir das Seven Summits – Modell „Falun“. Preis 65€.

Trekkingsocken:

Da ich in einer sehr „alpinlastigen“ Gegend wohne gehört das Bergsteigen zu einer meiner liebsten Hobbies. Dadurch konnte ich auch schon einige Erfahrungen mit praktischen Socken im schwereren Schuhwerk machen. Die – zumindest bei mir zu Hause – am weitest verbreitete Marke in Sachen Alpin/Trekkingsocken ist wohl Falke. Ich war immer sehr zufrieden damit. Eine Stufe darüber sind für mich persönlich jedoch Rohner-Socken, weil sie einfach vom Material noch feiner zu tragen und qualitativ einfach top sind. Für meinen Camino hab ich 2 Paar Rohner mitgenommen. Preis je 20€.

Funktionsunterwäsche:

Funktionsunterwäsche ist bei einer so schweißtreibenden Angelegenheit wie dem Weitwandern eine wichtige Sache. Ich hab mich dahingehend für ein absolut heimisches Produkt entschieden. Die Ländlefirma Skinfit ist bekannt für gute Qualität – und so hab ich auch ein Stück Heimat an meinem Körper. Preis (für Kurzarm-Unterhemd und Boxer) 75€.

Zudem nehme ich auch noch ein langärmligen Fleece-Pullover mit. Marke: Fuseline. Preis im Ausverkauf: 20€.

Kappe:

Die Kappe als Sonnenschutz sollte aus schnell trocknendem Material gemacht sein. Ansonsten waren nur noch rein optische Gründe für meine Wahl des Adidas.Modells ausschlaggebend. Preis 20€.

Fleecekappe:

Für kalte Tage diente mir die windstoppende Fließmütze „Stormlock“ von Jack Wolfskin. Preis 13 €.

Sonnenbrille:

Bei der Sonnenbrille entschied ich mich für eine schon ältere Carrera-Brille. Da Sonnenbrillen bei mir mit unter leider auch des Öfteren einmal verloren oder kaputt gehen, wollte ich hier kein neues, teures Modell mitnehmen. 

Trekkingpolos:

Es hätten natürlich auch Funktionsleibchen getan. Da es preislich aber keinen großer Unterschied macht und ich mich mit Kragen in einem Restaurant wohler aufgehoben fühle, hab ich mich für 2 atmungsaktive Adidas-Poloshirts entschieden. Leicht und atmungsaktiv sollten sie sein – ansonsten waren es wiederum noch optische Kriterien wie Farbe und Muster die entscheidend waren. Preis je 45€.

Trinkblase:

Damit ich nicht bei jedem Durstgefühl stehen blieben muss, hab ich mir den Deuter-Steamer 2.0 gekauft. 2 Liter Wasser passen da rein. Preis: 20€.

Geldtasche:

Da ich bezüglich Diebstahl am Camino durchaus größere Bedenken hatte, wollte ich mir für meine wichtigsten Dinge wie Reisepass und Geldsachen eine passende Geldtasche finden. Geworden ist es dann die Deuter Wertsachentasche. Preis 20€.

Stirnlampe:

Hell, heller und blinkend waren die 3 Stufen meiner Mammut Stirnlampe T-Base. Sie ist komfortabel zu tragen, leicht und ausreichen hell – mehr braucht es wirklich nicht. Preis: 20€.

Mikrofaser Handtuch:

Leicht und die richtige Größe: das Mikrofaser Handtuch Sports Towel von Black Bear Maß: 60 x 120 cm. Gewicht ca. 150g. Zudem hat es einen passende Netzbeutel dabei. Preis 15€.

Kulturbeutel:

Der Deuter Wash Bag Roll hat nur 220 Gramm und lässt sich – wie der Name schon sagt – gut zusammenrollen. Er bietet mit vielen Fächern Platz für alles, was man unterwegs auf dem Camino brauchen könnte. Preis 25€.