Distanz: 32 KM
Unterkunft Arzacq-Arraziguet: Gîte Centre d´accueil
Kurz nach Aire-sur-l´Adour |
Die Pyrenäen wirken am 47. Tag meines Weges zum Greifen nahe |
Ich komme am einem wunderbaren See vorbei. Eine jüngere Pilgerin überholt mich, als ich beim Fotografieren bin. Sie hat ein sehr gutes Tempo drauf. Ich folge ihr am Seeufer durch herrliche Waldwege. Es folgen wunderbare Wege durch landwirtschaftliche Gebiete. Ich bin kaum, wenn überhaupt schneller als die Pilgerin. Das ist wohl das erste Mal, dass ich dies erlebe. Es macht mir nichts aus, ich bewundere eher ihre Zielstrebigkeit und Ausdauer. Was mir von diesem Tag in jedem Fall auch noch sehr in Erinnerung geblieben ist, waren die ersten bewussten Blicke auf die mit Schnee bedeckten Pyrenäen. Ob ihrer Schönheit muss man einfach sprachlos bleiben. Nach 47 Tagen des Wanderns konnte ich diese wunderbare und sagenumwobene Bergregion erreichen. Es ist nicht mehr länger ein Traum. Ab und zu fällt es mir heute noch schwer zu glauben, dass ich diesen Camino tatsächlich und real erleben durfte.
Chapelle Sensacq |
Bereits um 15:30 erreichte ich die Gemeinde Arzacq-Arraziguet. Bis nach Fichous Riumayou wären es noch gute 2 Stunden, was an sich kein Problem wäre. Auch die 32 Kilometer bis jetzt brachten mich nicht an meine Grenzen. Allerdings hatte es laut Führer nur sehr wenig in Infrastruktur in Fichous. So entscheide ich mich trotz der relativ frühen Stunde zum Bleiben. Vielleicht auch deshalb, weil es hier gemütlich wirkende Cafés und Bars gibt. Ich melde mich bei der Herberge an. Das "Holländer"-Zimmer wird mir zugewiesen. Ich bin der erste im Zimmer. Später sollte dann noch ein Deutscher Pilger hinzukommen, der leider sehr wohlbeleibt war und für eine ordentliche Geräuschkulisse sorgte. Was ich von dem heutigen Tag noch weiß, ist, dass in Wien das Bon-Jovi-Konzert stattgefunden hatte. Ich hatte als großer Fan 2 Tickets besorgt und sie dann weiterschenken müssen. Der Camino ist wichtiger. Allerdings war dies wohl mein größtes Opfer auf dem Weg. Was noch in Erinnerung blieb, ist die die Tatsache, dass es später am Nachmittag zu einem richtigen Unwetter kam. Sogar Hagel klopfte auf das Dach der Herberge - ich war froh nicht noch weiter gelaufen zu sein.
Blick von Pimbo |
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