Donnerstag, 25. April 2013

Tag 25: Clonas – St. Julien-Molin-Molette

Von Clonas nach St. Julien-Molin-Molette
Distanz: 25,1 KM
Unterkunft St. Julien-Molin-Molette: Gîte Radio d´ici

Der Ort Chavanay und die Rhône
Ich habe sehr gut geschlafen, obwohl ich schon noch das ein oder andere Mal an den unfreundlichen Sohn gedacht hatte. Monsieur richtet mir ein Frühstück. Es gibt auch Käse. Ich stecke mir auch noch 2 Teebeutel ein. Ich gehe mit meinem Credential zum Anmeldungsbüro. Schnell wird mir das Credential gestempelt und die Rechnung ausgestellt. Ich traue meinen Augen nicht 52€ werden verlangt. Ich zahle, verberge aber meine Verwunderung ob des hohen Preises nicht. Auf dem Camino ist nichts umsonst, auch nicht scheinbare Freundlichkeit. Das habe ich bei den letzten beiden Unterkünften erfahren müssen.

Sie Sonne scheint heute heiß vom Himmel, erst gegen Abend ist der Himmel teilweise bewölkt. Der Camino sollte heute sehr unterschiedlich sein. Es gab sehr lange Asphaltstraßenabschnitte. Am Ende war es aber wieder wunderschön. Speziell der Ort rund um St. Blandine, wo auch eine sehr schön wirkende Herberge steht, war wunderschön.

Die Kirche in Bessey
Heute tat ich mir sehr schwer. Eigentlich bereits den 2. Tag hintereinander. Ich war sehr froh, als ich nach 18 Uhr in St. Julien-Molin-Molette kam. Dank einer Gruppe Einheimischer fand ich die Herberge sehr schnell. Von außen sah sie alles andere als einladend aus. Als ich das Gebäude betrete finde ich eine offene Wohnungstüre vor. Musik ist zu hören und ein etwas untersetzter Mann kommt mit einem Grinsen auf mich zu. Es ist Laurent kurz Lolo genannt, der gerade dabei ist eine Bar in seiner Wohnung zu errichten. Er zeigt mit das Pilgerzimmer - ich bin der einzige Gast am heutigen Abend. Lolo ist sehr nett, was nach den vergangenen beiden Abenden eine Wohltat ist. Uneigennützig schenkt er mir ein Leffe ein. Ein belgisches Spitzenbier nach einem sehr langen Pilgertag - das tut gut! Es wird nicht das letzte Bier des Tages gewesen sein. Lolos Sohn Demian kommt auch vorbei. Da mein Hunger groß ist gehe ich in die Pizzeria der Stadt und bestelle für uns drei 2 Pizzen. Inzwischen ist auch "Seb" da, ebenfalls ein Bewohner des Hauses. Er ist Musikproduzent und sehr nett. Mit meinen rudimentären Französischkenntnissen kann ich mich recht gut verständlich machen, wenngleich ich dem Dialog der beiden Franzosen nicht folgen kann. Aber es ist gemütlich, Bier, Pizza und Musik im Hintergrund. Lolo meint, ich solle einen Tag in St. Julien bleiben, da er morgen eine Party gebe. Ich überlege kurz, komme aber zu dem Schluß, dass ich noch nicht einmal ein Drittel meines Weges hinter mich gebracht habe und lehne dankend ab. Ich muss fokusiert bleiben - das Ziel ist klar und noch unendlich weit weg. ich kann nicht jetzt schon alle meine Vorsätze über Bord werfen. Nach einigen Bieren verabschiede ich mich gegen 23:30 von Lolo und Demian und gehe endlich duschen und meine Kleider waschen. Vor lauter Freude über nette Menschen hatte ich nach meiner Ankunft völlig darauf vergessen.

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