Sonntag, 14. April 2013

Tag 14: Romont - Lausanne

Von Romont nach Lausanne
Distanz: 42,5 KM
Unterkunft Lausanne: Jugendherberge


Auch in Romont spürt man überall, dass man auf dem
Camino ist
Der Tag begann sehr gut. Ich frühstückte noch mit Mme. Savoye. Sie erzählt mir, dass sie bald ebenfalls wieder auf den Camino gehen würde. Mit einer Freundin will sie auf dem Camino Francés von Pamplona bis nach Santiago pilgern. Es wäre sogar möglich, dass ich sie in Spanien werde treffen können. Ich werde ihr in jedem Fall eine Karte von Santiago oder Finisterre schicken, so dankbar war ich, dass sie mich nicht abgewiesen hatte. Wir unterhielten uns noch sehr gut, trotz meiner beschränkten Französisch - Kenntnisse. Ich trug mich auch gern in ihr Gästebuch ein. Zum Abschluss bekam ich noch eine Birne und Brot mit auf den Weg. Kurz nach Romont fand ich eine kleine Pâtisserie, wo ich noch Getränke (Eistee) und noch ein Sandwich kaufen konnte. Romont sah auch von der anderen Seite einfach nur wunderbar aus. Die Lage auf dem Hügel ist äußerst schön.
Ein herrlicher Tag auf dem Camino
Ich komme zum 2003 errichteten, 35 Meter hohen Aussichtsturm Tour de la Sauvabelin. Der Blick auf den Genfersee wird frei - wunderbar!  Viele Menschen tummeln sich heute bei herrlichstem Wetter im Freien. Ich laufe bis zur Kathedrale, halte mich aber nicht lange dort auf - ich bin zu müde. Ich begebe mich ins Zentrum von Lausanne und fühle mich komplett überfordert. Die Stadt wirkt hektisch und laut. Ich laufe zunächst ziellos umher auf der Suche nach unbekannt. Schließlich beschließe ich, die Jugendherberge aufzusuchen. Mittels öffentlicher Verkehrsmittel finde ich diese schließlich. Am morgigen Tag will ich noch einmal zur Kathedrale gehen, sodass ich mir später nicht selber nachsagen muss, nicht alles gelaufen zu sein. Ich weiß, dass gerade am Genfersee, aber auch schon nei den vorigen Seen, viele Pilger ein Schiff in Anspruch nehmen. Es sind auch tatsächlich teils sehr anstrengende, monotone Abschnitte (speziell dann von Lausanne bis Genf), doch gerade diese Abschnitte sind für mich auch so unendlich wichtig. Sie fordern die Psyche mitunter extrem. Sie sind aber so wertvoll. Ein Weg kann nicht immer nur stressfrei und schön sein. Er soll es auch gar nicht sein.

Am 15. Tag meines Camino konnte ich den Genfersee
erblicken
Als ich um 20:00 die Jugendherberge in Lausanne betrete, bin ich völlig k.o. Der Herbergsangestellte nervt mich ob seiner bedächtigen Art und Weise - ich will nur noch ins Bett! Die Herberge ist weit nicht so schön, wie jene in Interlaken und auch nicht so schön, wie jene später in Genf. Aber ich bin alleine in meinem Zimmer. Ich schreibe, wie jeden Tag in mein Tagebuch und schlafe sehr schnell ein. Heute trank ich mehr als 4 Liter. Die zahlreichen Sonnenstunden des heutigen Tagen taten mir richtig gut. Die Temperaturen waren wunderbar. Besser könnte ich es mir aus Pilgersicht gar nicht vorstellen. Marathondistanzen wie heute fallen mir jedoch nach wie vor nicht wirklich einfach. Ich sollte heute Nacht wunderbar schlafen.

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