Samstag, 8. Juni 2013

Tag 69: La Faba - Triacastela

Von  La Faba nach Triacastela
Distanz: 26,2 KM
Unterkunft Triacastela: Albergue "A horta de Abel"
 

Am 69. Tag meines Caminos
erreichte ich die Region Galicien
Wir laufen heute Morgen zu 4. weiter. Es wurde nicht lange darüber gesprochen. Wir brachen einfach zusammen auf. Ein deutscher Hospitalero machte noch einzelne Fotos von jedem Pilger, der die Herberge verließ. Er meinte, er wolle ein Buch machen. Er notierte auch alle E-Mail-Adressen um einen Fragekatalog zusenden zu können. Das Wetter ist heute nicht sehr freundlich. Wolken und permanenter leichter Regen prägen das heutige Bild. Ich mache deutlich weniger Fotos als zuvor. Auch das Tagebuch-Schreiben ist mit einem Mal nicht mehr so wichtig. Ich freue mich, in einer kleinen Gruppe weiterlaufen zu können. Es ist schön, nicht mehr völlig auf sich allein gestellt zu sein. Speziell jetzt auf den letzten Kilometern, wo richtige Pilgermassen in Richtung Santiago strömen gibt mir das ein gutes Gefühl von Sicherheit. 400 Höhenmeter sind zu Beginn auf dem Weg nach O Cebreiro zurückzulegen. Ich unterhalte mich lange mit Eva. Man wird sich recht schnell sehr vertraut. In La Laguna beschließen wir zu frühstücken. Ich wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass meine drei Gefährten sehr gerne und des Öfteren diverseste Zwischenmahlzeiten zu sich nahmen. Das störte mich nicht. Warum nicht ein wenig gemütlicher den Camino zu Ende bringen. 

Eine Pilgerstatue in O Cebreiro
Bei den Wetterverhältnissen war es zudem sehr motivationsfördernd. Ich bestelle für uns eine Runde Cider aus der Region. Wir telefonieren einer privaten Herberge in Triacastela. Wir haben Glück - 4 Plätze werden dort für uns reserviert. So können wir entspannt weiterpilgern. O Cebreiro ist trotz der schlechten Wetterbedingungen wunderschön. Die Steinhäuser mit ihren Strohdächern wirken auf mich wie aus einer anderen Zeit. Auf der Passhöhe von San Roque wird eine sich gegen den Wind stemmender Pilgerstatue zum beliebten Fotomotiv. Über Hospital da Condesa, vorbei an mehreren uralten Kastanienbäumen kommen wir ganz gut voran. Das Wetter ist nur mäßig gut, so ist es dann eine freudige Überraschung, dass wir einen befeuerten Kamin in unserer Herberge haben. Einige Pilger kommen ohne Reservierung zur Herberge und müssen enttäuscht abziehen, die Unterkunft ist "completo". Ich bin froh, dass sich die Anderen um unsere Reservierung gekümmert haben.
 
In Triacastela gehen wir zusammen einkaufen. Es wird Thunfisch-Pasta mit Salat geben, als Nachtisch Joghurt mit Früchten. Ein wenig nervig war, dass die Pilger aus dem Nachbarzimmer immer durch unser Zimmer durchlaufen mussten, wenn sie auf die Toiletten mussten. Meine Gedanken sind bereits in Santiago. 142 Kilometer sollten es nun noch bis dorthin sein.   

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